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Dieser Blogbeitrag zeigt Ihnen, wie Sie die Ergebnisse Ihrer pharmakogenetischen Analyse lesen, wo Sie die wichtigsten Informationen finden und welche Antworten auf häufig gestellte Fragen zu beachten sind, um gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin einen auf Ihre DNA abgestimmten Medikationsplan zu entwickeln.
Medikamente durchlaufen nach der Einnahme mehrere Schritte im Körper: Sie werden absorbiert, im Blut verteilt, in den Zellen metabolisiert, für den Abbau vorbereitet und schließlich wieder ausgeschieden - idealerweise nachdem sie die gewünschte Wirkung erzielt haben. Die Genetik spielt in diesem Prozess eine wichtige Rolle. Zum Beispiel verändern bestimmte Genvariationen die Aktivität der Enzyme, die für den Abbau gewisser Wirkstoffe verantwortlich sind. Wenn eine solche Genvariation vorliegt, kann dies zu einem langsameren Abbau führen, wodurch das Medikament länger im Körper verbleibt. Bei einer dauerhaften Einnahme kann dies Probleme verursachen, weil der Wirkstoffspiegel ansteigt und zu einer erhöhten Gefahr von Nebenwirkungen führt. Sogenannte Pro-Drugs müssen im Körper erst aktiviert werden, wofür ähnliche Enzyme - die ebenso von der Genetik beeinflusst werden - benötigt werden. Ist die Enzymaktivität eingeschränkt und wird ein bestimmter Wirkstoff nicht schnell genug aktiviert, erzielt dieser eine geringere Wirkung als gewünscht. Daher ist es wichtig, genetische Unterschiede bei der Dosierung zu berücksichtigen, um eine sichere und wirksame Behandlung zu gewährleisten. Für weitere Informationen zum Thema Pharmakogenetik empfehlen wir Ihnen, diesen Blogbeitrag zu lesen.
Wir haben über 70 relevante Genvariationen analysiert, die zur Bestimmung der genetischen Verträglichkeit von mehr als 800 gängigen Medikamentenwirkstoffen beitragen.
Der für Sie erstellte Befund der Pharmakogenetik-Analyse wird von uns gerne als "Notfall-Liste" bezeichnet, da wir hier all jene Wirkstoffe auflisten, bei denen für Sie aus genetischer Perspektive etwas zu beachten ist. Alle anderen Wirkstoffe sind aus pharmakogenetischer Perspektive entweder als "neutral" zu bewerten oder werden laut aktuellem Wissenstand gar nicht von der Genetik beeinflusst. Aus diesem Grund ist der Befund auch von Person zu Person unterschiedlich lang.
Der Befund ist in eine Tabelle gegliedert, wo je Zeile ein Wirkstoff behandelt wird.
Angenommen, Ihnen wurde ein Antirheumatikum wie Leflunomide verschrieben. Der Bericht zeigt, dass die Aktivierung beschleunigt ist und der Abbau des Wirkstoffes verlangsamt. Daraus ergeben sich folgende Risiken und Maßnahmen:
Gerne möchten wir Sie zusätzlich mit folgenden Tipps zur alltäglichen Umsetzung Ihrer Handlungsempfehlungen unterstützen:
Die Genetik gilt als ein wichtiger Faktor im Medikamentenstoffwechsel, aber ist mit Sicherheit nicht der Einzige, der zur Beurteilung der Medikamentenverträglichkeit herangezogen werden soll. Medikamenteninteraktionen, Allergien, Wechselwirkungen mit bestimmten Mikronährstoffen aber auch der Lebensstil und aktuelle Erkrankungen sollten unbedingt ebenso berücksichtigt werden, wenn ein neues Medikament in Erwägung gezogen wird.
Bitte beachten Sie: die richtige Wahl und Dosierung der Medikamente liegt immer im Verantwortungsbereich Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin. Entscheiden Sie niemals selbst ein Medikament abzusetzen oder dessen Dosierung zu ändern!
Sehr gerne steht Ihnen unser Team bei Fragen oder anderen Anliegen jederzeit zur Verfügung. Zögern Sie also bitte nicht, sich mit uns in Verbindung zu setzen - Sie erreichen uns telefonisch unter +43 6225 24822 oder per E-Mail an team@novomedic.com.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Umsetzen der genetischen Erkenntnisse und verbleiben mit ganz lieben Grüßen. Bleiben Sie gesund!
Ihr Team von NovoMedic